Historisches Grabdenkmal des Komponisten Franz Abt - Säule mit Bronzebüste und musizierenden Engeln aus Sandstein - Nordfriedhof Wiesbaden

Historische Grabstätte des Komponisten Franz Abt (1819 - 1885) auf dem Wiesbadener Friedhof

Ein opulentes Grabdenkmal dient dem Komponisten Franz Abt als letzte Ruhestätte auf dem Wiesbadener Nordfriedhof. Es besteht im Wesentlichen aus einer großen Säule, welche eine Bronzebüste trägt und auf einem ausladenden Sockel platziert ist, mit musizierenden Sandstein-Engeln an der Seite. Geschaffen wurde das Denkmal vom Wiesbadener Bildhauer Herman Schies. Auf den Sockel eingraviert steht „Gewidmet von deutschen Gesangvereinen“. Abt war im 19. Jahrhundert ein großer Bekanntheitsgrad inne. Kompositionen wie „Wenn die Schwalben heimwärts zieh’n“ erreichten eine große Beliebtheit.

Franz Abt kam am 22. Dezember 1819 in Eilenburg in der Nähe von Leipzig zur Welt. Sein Vater Franz Gotthardt Abt gab ihn in frühester Jugend den ersten Klavierunterricht. Nach erfolgreichem Abitur und Studium der Theologie und Musik in Leipzig, verdiente Franz Abt sich seit 1838 den Lebensunterhalt durch Musik. Unter anderem leitete er den studentischen Gesangsverein und philharmonischen Verein in Leipzig. Daneben vollendete Abt seine ersten Kompositionen und gab Schülern Klavierunterricht. Im Jahr 1841 ging Abt nach Bernburg (Saale), wo er als Kapellmeister am Hoftheater tätig war. Im selben Jahr übernahm er zusätzlich mehrere Stellen in Zürich, war dort zum Beispiel Musikdirektor am Aktientheater oder Dirigent für die Allgemeine Musikgesellschaft. Ab 1844 arbeitete Abt ausschließlich in Zürich und übernahm unter anderem 1850 die Leitung der Züricher Oper. Er blieb lange im Mittelpunkt der Züricher Musikszene, bis er 1852 nach Braunschweig ging.

In Braunschweig angekommen, begann Abt mit der Leitung der ersten Vorstellungen. 1853 wird er zum Hofkapellmeister am Hoftheater Braunschweig berufen. Einen Posten in dem er bis zur Pensionierung 1882 wirkte. Während dieser Zeit war er in vielen Tätigkeiten Aktiv und absolvierte Konzertreisen nach London, Paris, Riga, Sankt-Petersburg und Moskau. Sogar eine Nordamerika-Reise absolvierte er 1872 mit seinem Braunschweiger Männergesangsverein. Ein Herzleiden mit Beginn seiner 60er Jahre zwingt Franz Abt 1882 schließlich in den Altersruhestand. Er geht nach Wiesbaden, wo er nach kurzer Krankheit am 31. März 1885 stirbt. Er wurde 65 Jahre alt. Nach einer der größten Beerdigungen Wiesbadens wurde er auf dem Nordfriedhof in einem Ehrengrabmal beigesetzt.