Schriftsteller Ernst von Wildenbruch - Grabstätte als Historische Grabanlage mit Grabtempel / Grabkapelle & Grabstein - Weimar / Hauptfriedhof

Die Grabstätte (Grabtempel) des Dichters Ernst von Wildenbruch

Dem Schriftsteller Ernst von Wildenbruch wurde ein monumentales Grab geschaffen in Form eines dorischen Tempels. Architekt war Paul Schultze-Naumburg. Das Grab befindet sich oberhalb eines ansteigenden Weges nordöstlich der Trauerhalle des Hauptfriedhofes in Weimar. Im Inneren zeigt sich ein Relief eines Jünglings, das der Bildhauer Georg Kolbe schuf. Der Schriftsteller, Diplomat und Jurist Ernst von Wildenbruch verfasste zu Lebzeiten zahlreiche Dramen, Balladen, Romane und Erzählungen. Er wird zu den Hauptvertretern der gründerzeitlichen Historiendramen der 1880er Jahre zugerechnet, sowie der nationalistischen Bismarcklyrik um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert.

Ernst von Wildenbruch wurde am 3. Februar 1845 in Beirut als Sohn eines Generalkonsuls geboren. Nach dem Besuch des Pädagogikums in Halle an der Saale und des Französischen Gymnasiums in Berlin trat er 1859 in das Königliche Kadettenkorps in Berlin-Lichterfelde ein und absolvierte eine militärische Ausbildung, die er mit einem Offizierspatent vollendete. Anschließend diente von Wildenbruch als Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß in Potsdam und nahm 1866 am Feldzug in Böhmen und 1870/71 am Krieg gegen Frankreich teil. Von 1867 bis 1870 nahm er ein Studium in Jura in Berlin auf. Danach war er Referendar in Frankfurt an der Oder und legte 1876 das 2. Staatsexamen ab. Ab 1877 arbeitete Ernst von Wildenbruch als Hilfsrichter in Eberswalde und Berlin, wo er schließlich eine Anstellung im Auswärtigen Amt in Berlin fand. 1897 wurde er zum Geheimen Legationsrat ernannt. Ab 1892 besuchte von Wildenbruch Weimar und hielt sich dort regelmäßig jedes Jahr für mehrere Monate auf.

Nach seiner krankheitsbedingten Pensionierung im Jahr 1907 ließ Ernst von Wildenbruch sich endgültig in Weimar nieder. Sein Wohnsitz war eine von Paul Schultze-Naumburg errichtete Villa, die er mit seiner Frau Maria Karoline von Weber bewohnte, ihres Zeichens Enkelin von Komponist Carl Maria von Weber. Ernst von Wildenbruch stirbt am 15. Januar in Berlin im Alter von 63 Jahren. Der Architekt seines Weimarer Wohnsitzes Paul Schultze-Naumburg entwarf schließlich auch die Grabstätte Ernst von Wildenbruchs auf dem Weimarer Hauptfriedhof. Die nach seinem Tod abgehaltenen Beisetzungsfeierlichkeiten in Weimar und Berlin hatten den Charakter eines nationalen Events oberster Güteklasse. Die Aufmerksamkeit aus Öffentlichkeit und allen politischen Strömungen, die von Wildenbruch erhielt, war für einen deutschen Schriftsteller im Kaiserreich einzigartig.

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Ernst von Wildenbruch