Klaus Jürgen Wussow - Doppelgrabstätte mit Findling Grabstein - Berlin / Friedhof Heestraße

Grab von Klausjürgen Wussow -Ruhm und Schattenseiten des Professor Brinkmanns

Ruhig und beschaulich liegt das Grab von Klausjürgen Wussow auf dem Berliner Friedhof Heerstraße. Das mit Sträuchern und einer Grablaterne dekorierte Grab zeichnet sich vor allem durch den schönen aber unauffälligen Findling aus, der als Grabstein fungiert. Eingraviert ist „Professor Klausjürgen Wussow“, was wohl eine Anspielung an Wussows bekannteste Rolle des Professor Brinkmanns aus der „Schwarzwald Klinik“ sein dürfte. Daneben hatte Wussow aber eine Österreichische Ehrenprofessur zu Lebzeiten erhalten. Neben der „Schwarzwald Klinik“ war Wussows Privatleben jahrzehntelang ein Quotengarant der Boulevardpresse.

Der Rekordschauspieler Klausjürgen Wussow kam am 30. April 1929 in Cammin in der Nähe von Rostock zur Welt. Der Sohn eines Lehrers und Bruder von drei weiteren Söhnen stand bereits zu Schulzeiten auf den ersten Theaterbühnen. Nach dem zweiten Weltkrieg besuchte er ab 1946 ein Gymnasium in Waren, bevor er eine Schauspielausbildung am Berliner Hebbel-Theater aufnahm. Seit 1964 war er Teil des Ensembles des weltberühmten Wiener Burgtheaters.

Bereits in den 1970er Jahren war Klausjürgen Wussow zunehmend im deutschen Fernsehen präsent. Vor allem Rollen in den ZDF-Serien „Der Kurier der Kaiserin“ und „Sergeant Berry“ brachten erste Erfolge mit sich. Der absolute Erfolg stellte sich dann Mitte der 1980er Jahre ein. Dort stellte Wussow zwischen 1985 und 1989 den markanten Professor Brinkmann der „Schwarzwald Klink“ dar und feierte einen Mega-Erfolg. Die Teilweise bis zu 28 Millionen Zuschauer brachten die Schwarzwald Klinik sogar bis ins Guinness Buch der Rekorde.

Allerdings brachte die Rolle des Professor Brinkmann auch unerwünschte Nebeneffekte mit sich. Der damalige Intendant des Wiener Burgtheaters Claus Peymann konstatierte, dass Wussow für die Theaterwelt verloren sei, zu sehr sei Wussow nun an seichte Rollen gebunden. Nachdem Wussow zu den Dreharbeiten von Peymann eigens beurlaubt wurde, schied er nach ein paar letzten Theateraufführungen 1986 aus dem Burgtheater aus. Seiner Karriere fand nun ausschließlich im deutschen Fernsehen statt, wo Klausjürgen Wussow verschiedene Rollen im „Traumschiff“, „Tatort“, „Kartoffeln mit Stippe“, „Ein besonderes Paar“ oder der „Klinik unter Palmen“ übernahm. Privat wurde es um den Starschauspieler ebenfalls nicht langweilig. Jahrzehnte stand Wussows Privatleben im Fokus der deutschen Boulevardmedien. Wussow war viermal verheiratet gewesen nd hatte insgesamt vier Kinder aus drei verschiedenen Ehen. Die Verhältnisse zu seinen Kindern waren hierbei zum Teil erheblich belastet. Wussow lieferte sich unter anderem mediale Schlammschlachten mit seiner zweiten Ehefrau Ida Krottendorf und seiner dritten Ehefrau Yvonne Höfer. Zuletzt heiratete Wussow 2004 Sabine Scholz, Witwe von „Bubi“ Scholz. Die Ehe war überschattet von Geldsorgen, einer Privatinsolvenz, sowie eine Reihe mehrere Schlaganfälle von Wussow.

Aufgrund der gesundheitlichen Probleme von Klausjürgen Wussow wurde dieser seit 2006 im Pflegeheim Strausberg in Brandenburg betreut. Nach einem Kreislaufkollaps musste Wussow auf der Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses Rüdersdorf bei Berlin behandelt werden. Der schwer an Demenz leidende Wussow verstarb schließlich am 19. Juni 2007. Er wurde 78 Jahre alt. Klausjürgen Wussow wurde, wie testamentarisch verfügt, vom Fernsehpfarrer Jürgen Fliege beigesetzt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Westend.

Als Professor Brinkmann in der Schwarzwaldklinik eroberte er die Herzen von Millionen von Fernsehzuschauern.

Kristin Goebel